Letztes Jahr war die Premiere des neuen Fantasy und Sci-Fi Festivals in dem beschaulichen Luhmülen bei Lüneburg in Norddeutschland. Wir waren für euch vor Ort und haben das ganzen für euch Getestet. Wenn Ihr also überlegt dieses Jahr hinzugehen lest vorher bei uns rein.
Vom 09. bis 11. August hat 2018 zum ersten Mal das Elbenwald Festival in dem beschaulichen Luhmülen in der Nähe von Lüneburg stattgefunden. Wir waren für euch vor Ort. Das Elbenwald Festival möchte das beste einer Convention kombinieren mit einem klassischen Musikfestival. Thematisch geht es grob um alles für Nerds und Geeks. Der Fokus liegt auf Star Wars, Herr der Ringe und Harry Potter. Allerdings war der Schwerpunkt der Fans eher dem Harry Potter Fandom zuzuordnen, was vermutlich mit den Stargästen zusammenhängt, aber dazu später mehr. Dieses Jahr ist es das erste Festival in dieser Form und daher sind wahrscheinliche viele gespannt, was wir zu sagen habe.
Wer braucht schon Schlaf wenn er Spaß hat?
Im Vorfeld stellte sich die Frage, wo kann man übernachten. Das Festival stellte ein Campingplatz zur Verfügung, wo man zum einen mit seinem mitgebrachten Zelt kampieren konnte oder aber man mietete für die Zeit des Festivals einfach eines der verschiedenen Unterkünfte. Die Bandbreite reichte von einem einfachen Zelt (1 Person) für 99 Euro bis hin zu der Luxusvariante (5 Personen) für 999 Euro. Freunde von mir haben sich die Hobbit Halblingshöhle für 2 Personen für 495 Euro gegönnt. Das ganze war ein Zelt auf einer Holzbasis mit zwei Betten und zwei Liegestühlen. Zusätzlich gab es noch eine elektrische Laterne und einen Stromanschluss. Die Betten waren ausgestattet mit Matratzen und richtigem Bettzeug also für Camper schon richtiger Luxus 🙂
Unterm Strich Trotz der ganzen Annehmlichkeiten und Vorteile würde ich aber trotzdem sagen das die Unterkünfte eindeutig zu teuer waren. Durch Gespräche mit anderen Besuchern wurde diese Meinung noch bestätigt. Wenn man also das komplette Festival Feeling mit Camping haben möchte würde ich um den Geldbeutel zu schonen lieber mit eigenem Zelt anreisen oder aber in der nahen gelegenen Ortschaft in ein Gasthaus gehen.
Wie man Scheiße zu Gold macht
Neben der Unterkunft ist natürlich die Notdurft während des Festivals auch ein wichtiges Thema. „Er schreibt jetzt über so was nebensächliches wie Toiletten“ werdet Ihr jetzt vielleicht denken. Die Toiletten auf dem Festival sind aber weit entfernt von den klassischen Dixi Klos 🙂 Und zwar werden die Toiletten gestellt von der Firma Goldeimer. Es handelt sich hierbei um eine Komposttoilette komplett ohne hohen Wasserverbrauch oder Chemie und das beste ist: Man tut beim Scheißen sogar noch etwas gutes 🙂
Die Gesammelten Fäkalien werden kompostiert und zu fruchtbaren Dünger verarbeitet, außerdem fließen die Gewinne in die Projekte von Viva con Aqua und der Welthungerhilfe. Man tut also doppelt gutes. Mit 5 € für eine Flatrate fürs Pinkel ist man bei einem drei Tages Festival sogar recht günstig dabei. Wer mehr über die Projekte von Goldeimer herausfinden will kann das hier tun //www.goldeimer.de.
Goldeimer Kompost-ToilettenAber nun genug der „Nebensächlichkeiten“ es gab natürlich noch mehr auf dem Festival. Es war quasi ein vollgepacktes Programm 🙂
Are you ready „normal“ People?
Eines der Highlights war auf jeden Fall das Nerd & Film Quiz am Samstag und das Potter Quiz am Sonntag organisiert durch Olaf vom Seitenquiz, dem etwas anderen Kneipenquiz. bei jedem Quiz wurden zwei Runden mit jeweils 10 Fragen gespielt, am Samstag eher mit dem Fokus auf Filme, Serien und Games und am Sonntag ganz auf dem Fokus Harry Potter. Die Fragen waren von ganz einfach bis hin zu knacke- schwer-hardcore-Nerd- Wissen. Olaf hat das Programm sehr schön und lebendig untermalt mit kleinen mini Videoclips oder Coldmirror Synchros, welche immer wieder für einen Lacher gesorgt haben 🙂
Das Quiz am Sonntag wurde dann von Kaddi alias Coldmirror begleitet. Da das Q and A von Ihr eigentlich danach kommen sollte, aber die Auswertung der einzelnen Runden des Potter Quiz zu viel Zeit in Anspruch genommen hat, wurde das einfach in die Lücke geschoben.
Ich persönlich hatte den Coldmirror Sync Hype damals irgendwie komplett verpasst, daher kannte ich sie gar nicht. Ich bin aber froh sie kennengelernt zu haben ,da sie in natura so eine herzliche und freundliche Person ist, die total natürlich geblieben ist. Sobald sie was gesagt hat, musste man entweder lachen oder schmunzeln, weil es einfach super war 🙂
Die Seitenquizes werden in vielen Orte Deutschland abgehalten. Zum Beispiel in Berlin, Cottbus, Dresden, Leipzig, Hoyerswerda und Potsdam und auch ein Mal im Monat in Hamburg. Wer mehr erfahren will, kann hier nachschlagen. //www.seitenquiz.de.
Wer mehr über die gute Coldmirror erfahren will, kann hier Ihre Videos ansehen. //www.youtube.com/channel/UCDIDXF4WM1qQzerrxeEfSdA.
Achtung Kreischalarm!
Wahrscheinlich das Highlight vieler Besucher und der Zugmagnet der Veranstaltung, sowie der Grund warum so viele Potter Fans da ware: Tom Felton der Schauspieler von Draco Malfoy. Er kam am Samstag zu einem Q and A und einer kleinen Jam Session auf die Bühne und der Saal bebte vor lautem Kreischen. Eigentlich sollte das Panel zusammen mit Evanna Lynch stattfinden. Diese konnte allerdings nicht rechtzeitig zum Panel erscheinen, da Ihr Flug verschoben wurde, aufgrund des Sturms am Donnerstag.
Leider war Tom Felton am Freitag ziemlich fertig, was zur Folge hatte, dass sowohl das Panel, als auch die Jam Session etwas mau war. Allerdings machte er das mehr als gut, indem er am Samstag frisch und erholt in der Pause des Seitenquizes auftrat und 2 bis 3 Songs zum Besten gab. Den Neid aller Anwesenden zog ich dann wahrscheinlich auf mich als er Mitten im Song meine Bowtie lobte 🙂
Zum Abzappeln und runterkommen
Fern ab der Mainstage gab es richtig coole Bands. Im sogenannten Funkelforst zum Beispiel spielten kleinere Bands vor einem meistens kleinen Publikum von 30-80 Personen. Ein persönliches Highlight von mir war die Moritz Jahn Band, die richtig gut drauf waren und mords-mega gute Stimmung verbreitet haben unter dem kleinen Publikum. :-)Der Frontsänger der Band ist vielen vielleicht bekannt aus der Kinder-Serie „die Pfefferkörner“.
An beiden Tagen sorgte die Band Harpo Speaks mit seinen chilligen Beats, seiner Impro Musik und dem Motto „no song remains the same“ für eine coole Stimmung. Frontsänger dieser Band ist das deutsche Multitalent Tommy Krappweis. Vielen vielleicht bekannt als Erfinder von „Bernd das Brot“ und Autor von dem Roman „Mara und der Feuerbringer“. Der älteren Generation dürfte er bekannt sein aus „RTL Samstag Nacht“.
Die Gamer unter euch werden den Namen Jan Hegenberg sicher kennen. Der alteingesessenen „Rock Paps der Gamer Szene“ hatte seinen Durchbruch mit dem Song „Die Horde rennt“ und hat am Samstag den Funkelforst zum Beben gebracht. Beliebt bei seinen alteingesessenen Fans oder Neulingen wie ich es bin.
Neben dem Spaß blieb der Bildungsauftrag nicht aus.
Abseits der Konzerte gab es ebenfalls schöne Sachen zu Entdecken. Zum Beispiel ein unsichtbares Einhorn was auf keinen Fall gestreichelt werden durfte ;-). Wolfgang Hohlbein hat sein neues Buch „Armagedon“ vorgestellt in einer super spannenden Lesung.
Es gab ein kleines mittelalter Dorf, in dem man zum Beispiel Schwertkampf lernen konnte. Sich aber auch zum Beispiel mit den historischen Fakten und Hintergründen des Mittelalters auseinandersetzen konnte. Ich hatte mich mit einem Mann unterhalten, Andrej Pfeiffer-Perkuhn, der sein komplettes Zelt dort aufgeschlagen hatte, voll mit antiken und authentischen Artefakten aus der Zeit. Man konnte echt ne‘ menge von ihm lernen und auch Geschichtsmuffel hielt er bei der Stange durch seine unterhaltsame Art und Weise Wissen zu vermitteln. Wer also das Mittelalter mal aus einer anderen Perspektive sehen möchte, sollte Andrej an seinem Stand besuchen 🙂
Nähere Infos zu Ihm findet Ihr hier auf Facebook: //www.facebook.com/Geschichtsfenster oder auf seiner offiziellen Webseite: www.geschichtsfenster.de
Klassik meeets Pop-Kult
Als phänomenalen Abschluss würde ich das große Film Orchester bezeichnen. Hier haben sich gefühlt alle verbleibenden Besucher im Zelt der MainStage versammelt und ein Plätzchen auf dem Boden eingenommen. Wer in der Mitte saß, kam nicht mehr raus, ohne unweigerlich irgendjemandem auf die Hände oder so zu treten 😉 Im Laufe des Konzert lockerten sich die Ränder etwas auf, da nicht jeder die gesamten 2 Stunden dort bleiben wollte. Musikalisch hat das Pilsen Philharmonic Orchestra aber richtig abgeliefert und auch der Dirigent hatte sichtlich Spaß bei diesem Auftritt. Es wurden viele Songs aus den Star Wars Filmen, der Harry Potter und Herr der Ringe Reihe gespielt, aber auch einzelne Songs aus zum Beispiel Jurasic Park. Zum Ende hin gab der Dirigent sogar noch zwei Zugaben.
Essen und Orga
Zu guter Letzt vor meinem Fazit möchte ich noch etwas über das Essen und die Organisation verlieren. Die Organisation lief größtenteils eigentlich ohne große Patzer. Eine große Problematik war allerdings die Kommunikation unter den Mitarbeitern. Du konntest 5 Leute Fragen und hast 5 verschiedenen Antworten erhalten. Angekündigt waren verschiedene Parkbereiche für Presse/VIP, Auenland, Camping Leute und Normale. Es gab aber kaum Ausschilderungen. Ich wurde zum Beispiel den einen Tag auf den einen Parkplatz geschickt und den anderen Tag auf einen anderen Parkplatz.
Was ich persönlich nicht verstanden habe war die Tatsache das Besucher keine Flasche jedweder Art mit aufs Gelände nehmen durften. Gleichzeitig wurden aber Trinkwasserbrunnen bereitgestellt. Nur irgendwo muss das Trinkwasser ja auch eingefüllt werden, ohne Flaschen schwierig. Klar will man verhindern das diese als Wurfgeschosse missbraucht werden, aber das geht mit den Bechern, die man alternativ an den Getränkewagen kaufen konnte ja genauso gut, um hier mal symbolisch den Teufel an die Wand zu malen. Zumindest Plastikflaschen sollten erlaubt sein.
Die Preise und Qualität des Essens waren sehr wechselhaft. Zum einen konntest du eine kleine eher mittelmäßige Portion Nudeln für 7 € bekommen aber auch einen Bacon/ Cheese Burger mit Pommes für 11 €. Ersteres finde ich selbst für so ein Festival zu teuer und dafür stimmte auch die Qualität nicht. Der Burger war aber preislich und auch qualitativ mehr als Fair und gerecht. Diesen Preis zahlt man bei jedem Food Truck Festival ebenfalls. An Vielfalt hat es aber nicht gemangelt und auch die Wartezeiten waren, wenn man nicht gerade zur Stoßzeit mittags kam, durchaus sehr akzeptabel.
Fazit
Zusammenfassend gesagt würde ich das Elbenwaldfestival allen Nerds und „besonderen“ Menschen wie ich es bin ans Herz legen. Fürs nächste Jahr wurde auch schon angekündigt, dass der Fokus nicht so einseitig nur auf Harry Potter liegt. Eine Abneigung gegenüber dem Fandom sollte allerdings nicht vorhanden sein, da ich denke es wird wieder eine wichtige Rolle spielen auch wenn nicht so dominant. Es gab ein paar Kinderkrankheiten dieses Jahr von denen ich hoffe das Sie nächstes Jahr ausgemerzt sein werden, dann steht einem großartigen Festivalerlebnis nichts im Wege. Nehmt zur Sicherheit einen gut gefüllten Geldbeutel mit um euch zur Not mit Essen und trinken vor Ort zu versorgen.
Das Festival findet vom 08. bis 10.08.2019 Nächsten Monat statt und Tickets können unter //www.elbenwald.de/Festival gekauft werden. Wir freuen uns euch Nächstes Jahr zu treffen.
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