Con-Bericht: London Film and Comic Con 2019

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Stars, Comics und Funko Pops so weit das Auge reicht. Comic Cons sind ein Mekka für Fans der Unterhaltungs- und Fandom-Kultur und locken diese nicht selten mit den großen und kleineren Hollywood-Namen. Am vergangenen Wochenende, genauer gesagt vom 26. bis 28. Juli 2019, wurde vom Veranstalter Showmasters wieder zur alljährlichen London Film and Comic Con – oder kurz LFCC – in die London Olympia geladen. Das Event feierte 2019 sein 15-jähriges Jubiläum und konnte so große Fantasy- und Sci-Fi-Fische wie Jason Momoa (“Aquaman”), Hayden Christensen (“Star Wars” Prequel-Trilogie) Christina Ricci (“The Addams Family”), Christopher Eccleston (“Doctor Who”) oder Brendan Fraser (“Die Mumie”) an Land ziehen. Lohnt sich die LFCC? Ich durfte mir das Star-Spektakel für NerdLICH mal genauer ansehen.

Die LFCC ist als langjähriger Conbesucher nicht mein “erstes Rodeo”, aber nach der MCM London im vergangenen Oktober erst meine 2. Comic Con in Ausland. Nach Deutschland haben es Comic Cons erst in den letzten paar Jahren geschafft – zuvor pilgerten Fans aller Art zu Anime- und Manga-Conventions, der Gamescom, den jährlichen Buchmessen oder kleineren regionalen oder Fandom-spezifischen Events, wie der RingCon. Mit den diversen aufblühenden Comic Cons wurden derartige Fanfeste auch im deutschsprachigen Raum endlich Mainstream. Können die deutschen Comic Cons mit den US-amerikanischen und englischen Vorbildern also mithalten?

Beeindruckendes Staraufgebot!

Bei London Film und Comic Con ist der Name Programm – unzählige nationale wie internationale Film- und Seriendarsteller, sowie Comic-Zeichner und -Autoren gaben sich auf dem Event die Klinke in die Hand. Ob “Aquaman” Jason Momoe höchstpersönlich, “Star Trek”-Legende William Shatner, Zachary Quinto, Brendan Fraser, Christina Ricci, Jenna Coleman, John Barrowman, Hayden Christensen und und und… – die Liste könnte sich so beinahe endlos weiterführen lassen. Fuer Foto- und Autogramm-Jaeger ist die LFCC eine großartige Gelegenheit auf verhältnismäßig kleinem Raum und in kurzer Zeit so viele seiner Idole wie möglich zu treffen – und je nachdem was der Geldbeutel hergibt. 

Doch eben dieses Staraufgebot bricht der Veranstaltung auch irgendwie das Genick. Das Ganze erinnerte dabei stark an Arbeit am Fliessband – nichts neues auf Comic Cons, so wird eben das Geld verdient und die Gagen bezahlt, dennoch fühlte es sich auf dieser Con besonders befremdlich an. So viele Schauspieler und Comic Artists auch anwesend waren, so wenig Nutzen hat man von ihnen gemacht. Auf der Main Stage gab es zwar eine Handvoll Talks, aber trotz der Anwesenheit diverser Stars derselben Franchises, gab es hier einige vertane Chancen, wie beispielsweise ein “Classic vs. New Star Trek” mit William Shatner und Zachary Quinto oder ein Panel mit Hayden Christensen und Ian McDermid zum 20. Jubiläum von Star Wars – Episode I.

Neben regulären Talks, gab es auch bezahlte Talks für je 15 Pfund, die aber in Premium-Eintrittskarten enthalten sind. Diese entscheiden sich nicht großartig von den unbezahlten, sie sind lediglich ein wenig länger, wirken aber auch intimer und dem Fan wird mehr Zeit geboten, sich mit dem Stargast auszutauschen und Fragen zu stellen. Mit Christina Ricci war auf der LFCC eines meiner Kindheits-Idole zu Gast und so konnte ich ihren Paid Talk natürlich nicht verpassen und durfte erfahren, wie sie bei den Dreharbeiten zu “Fear and Loathing in Las Vegas” sehr fest auf Johnny Depps Knöchel beissen musste und derweilen von Benicio del Toro mit einem Handtuch geschlagen und das alles offensichtlich sehr bizarr war.

Per App durch die Con 

Im Vorfeld zur Con habe ich auf der offiziellen Website vergeblich nach irgendeiner Art von Plan gesucht, nur um dann kurz zuvor von der begleitenden Showmasters App zu erfahren. Sobald verfügbar, darf eine solche App bei einem Con-Besuch nicht auf eurem Smartphone fehlen. In ihr findet ihr nicht nur den kompletten Überblick über alle Talks, Workshops und Photo-Ops, sondern auch den Hallen-Plan, eine Übersicht aller Star-Gäste und inwiefern ihr sie antreffen könnt. Außerdem könnt ihr Programmpunkte ganz einfach eurer persönlichen Agenda zuteilen und so ganz einfach euren Tag planen.

Fazit

Die London Film and Comic Con hat das Rad nicht neu erfunden. Neue und frischere Cons in Deutschland, beispielsweise die Comic Con Stuttgart oder die Dokomi, können ihr mit Leichtigkeit das Wasser reichen in Sachen Angebot und kreativer Besucher-Bespaßigung. Die LFCC war viel zu sehr mit Funko-Pop-Ständen und den unzähligen Autogrammtischen gefüllt. Wer wenig Geld ausgeben möchte, bekommt den Tag eventuell nicht zu 100% mit Aktivitäten gefüllt – das habe ich so auf anderen Cons schon besser gesehen: ob kostenlose Star Wars Ausstellung, kostenloses Laser Tag oder ein aufblasbarer Parkour a la American Ninja Warrior. Die LFCC kann man auf jeden Fall mitnehmen, wenn man ohnehin mal London besuchen möchte, wenn ihr allerdings nur mal eine gute Con in Deutschland besuchen wollt, dann spart euch das Geld am liebsten für einen deutschen Vertreter.

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Über den Autoren/Über die Autorin

Derzeit Games PR Mensch in Brighton, England. Nebenher dann Schreiberling für nerdLICH und Netzpiloten.de. Wenn ich nicht grade an Cosplays arbeite versuche ich irgendwie meinen "pile of shame" an Spielen, Büchern, Comics und Serien abzuarbeiten. Zwischendurch erblickt dann auch mal ein Artikel das Licht der Welt!

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