Review: Overwatch auf der Nintendo Switch

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Switch-Ports beliebter PC-Spiele sind keine Seltenheit mehr. Ob The Witcher 3, Divinity 2: Original Sin oder sogar Fortnite – PC-Spieler werden mehr und mehr weg vom Schreibtisch an die Konsole gelockt und oftmals macht die Nintendo-Konsole auch verdammt gut. Nach Diablo 3 hat es nun auch ein weiteres Blizzard-Game auf die portable Konsole geschafft. Overwatch ist am 15. Oktober auf Nintendo Switch erschienen und kommt so rund 3 Jahre nach der PC, Xbox One und PlayStation 4 Version des beliebten Shooters. Ist sie nur ein simpler Port oder hat Blizzard hier richtig am Interface geschraubt? Findet es hier im Test heraus!

Als Overwatch-Fan der ersten Stunde der Beta und stolzen Besitzerin einer 1-jährigen Switch kam die Ankündigung der Switch-Version des Teamshooter Phänomens von Blizzard als positive Überraschung, aber auch nicht ganz ohne Zweifel und Bedenken. In kürzester Zeit hatte sich nach Release um den Titel eine extrem kompetitive Community gebildet, die Entscheidung, dies dann auf die zwanglose Switch versprüht diesen Vibe eher weniger. Das muss sie vielleicht aber auch nicht und das Stichwort ist hier: Erwartungshaltung! Es ist einfach die Switch-Version von Overwatch als simplen Port und beispielsweise der PC-Version unterlegen anzusehen , doch genau da kommt die richtige Erwartungshaltung ins Spiel. Denn Overwatch auf der Switch glänzt als Casual-Game!

Ganz toll: Gameplay & Interface

Anfangs extrem gewöhnungsbedürftig, entfaltet sich das Gyro-Aiming der Switch-Version schnell als deren bestes Asset. Die Steuerung hat man schnell drin, auch wenn sie Handheld ein wenig holprig ist, wo aber eben das Gyro-Aiming behilflich ist. Man wuchtelt jetzt nicht ständig mit der Switch 360-Grad um die eigene Achse, aber wenn es in einem Match mal rasanter wird, kommt man schon gut in Bewegung – und das macht definitv Spaß! Generell ist Overwatch im Handheld-Modus ein ganz anderes Feeling den Teamshooter zu spielen, aber anders heißt nicht schlechter als die originalen Versionen. Das UI beeindruckt tatsächlich, der Screen wirkt selbst auf dem kleinen Display nicht überladen und alles ist groß genug, um es ordentlich lesen zu können und es wirkt alles in allem sehr flüssig und ‘clean’.

Nicht so toll: Bugs & Framerate-Drops

Wie zu erwarten hat die Switch oft Probleme die vielen Informationen des Spiels zu verarbeiten, wo sie dann doch ihre Hardware-Nachteile preisgibt, die auf einem PC beispielsweise allgemein so eher weniger vorkommen würden. Im “gedockten” Modus kommt es kurioserweise zu mehr Frameratedrops als im Handheld-Modus – oder man merkt es beim kleineren Bildformat einfach nicht so. Wäre sonst nicht schlimm, Overwatch ist nun aber ein kompetitives Online-Game, bei dem es um Zeit und Präzision geht und da sollte alles so flüssig wie möglich laufen. Ein weiteres kleines Detail ist ein Grafik-Bug, bei dem Zu Betreten eines Matches die anderen Charaktere nicht sichtbar sind, was selbstverständlich beim Betreten eines bereits laufenden Matches oftmals fast zum Insta-Death führen kann. Nicht sehr angenehmer Bug, der aber hoffentlich bald mit einem Patch behoben wird. 

Fazit

Für wen ist Overwatch also zu empfehlen? Der Online-Teamshooter Overwatch ist, ähnlich wie etwa Fortnite oder Paladins, definitiv ein ungewöhnlicher Titel für die portable Switch. Tatsächlich überzeugt das Game aber überraschenderweise vor allem im Handheld. Overwatch ähnelt der PS4 und Xbox One zwar im Kern, ist aber dennoch kein simpler Switch-Port. Nennt mich altmodisch, aber Shooter mit Joysticks auf Konsolen zu spielen ist meiner Meinung nach generell gewöhnungsbedürftig und der PC in diesem Fall mit einer tüchtigen DPI-Maus überlegen (mimimi, PC-Masterrace!). Vor allem das Gyro-Aiming überzeugt auf ganzer Linie, weniger für Tanks und Support-Charaktere, aber vor allem für die Damage-Klasse! Die Framerate-Drops und Charakter-Bugs hindern das Spiel daran sein volles Potential auf der Switch zu entfalten, aber das braucht es auch nicht unbedingt, wenn mit der richtigen Erwartungshaltung rangegangen wird – und das ist, es als Casual-Titel zu sehen.

 

Overwatch auf der Switch ist definitiv für neue Spieler zu empfehlen, die das Game noch nicht auf einer der anderen Plattformen besitzen. Seid ihr extrem kompetitiv und plant ein wahrer Pro zu werden, dann würde ich den Switch-Port wohl eher liegen lassen und die Finger an Maus und Tastatur lassen. Aber selbst ich als Overwatch-am-PC-Jünger greife, wie bei fast allen Game-Genres, mittlerweile eher zur Switch auf dem Sofa, als mich vor den PC zu setzen. Alles kann für Overwatch auf der Switch also alles in allem eine klare Kaufempfehlung, vor allem für Fans des portablen Spielens, ausgesprochen werden. Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob denn irgendwann auch mal Crossplay möglich sein wird. Hoffen kann man ja noch.

 

Quelle: Blizzard Press Center

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Über den Autoren/Über die Autorin

Derzeit Games PR Mensch in Brighton, England. Nebenher dann Schreiberling für nerdLICH und Netzpiloten.de. Wenn ich nicht grade an Cosplays arbeite versuche ich irgendwie meinen "pile of shame" an Spielen, Büchern, Comics und Serien abzuarbeiten. Zwischendurch erblickt dann auch mal ein Artikel das Licht der Welt!

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