Tagebuch eines Cosplayers – Blut, Schweiß und viel Gefluche

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Wisst ihr was das Problem beim Cosplayen ist? Ein Cosplay ist nur so lange individuell, bis der Charakter populär wird UND man bekommt einfach nicht genug davon. 

Wenn „kleines Schwein, lass mich rein“ zu langweilig wird

Zwei mal war ich als Negan aus „The Walking Dead“ auf einer Convention. Allerdings habe ich dabei schnell gemerkt, dass der Charakter einfach oft gecosplayt wird. Der „Fame“ lies schnell nach, die Menschen wollten weniger Bilder und Fotos mit bis zu zwanzig Negans sind zwar ein- oder zweimal ganz lustig, aber ich gebe es zu: Ich cosplaye um aufzufallen und nicht um in der Masse unterzugehen.
Ja, ich liebe es nach Fotos gefragt zu werden, mit Fans zu interagieren und mich selbst zu präsentieren. Ich liebe es, wenn die Menschen die Arbeit hinter dem Cosplay würdigen und ich liebe es in den Charakter zu schlüpfen und andere auf die Schippe zu nehmen.

© Markus Mertens (Mannheimer Morgen) | Ich als Negan auf der Walker Stalker Con in Mannheim, zusammen mit einer Freundin als Kettensägenbraut aus REC.

Deshalb entschloss ich mich 2018 das erste Mal dazu Negan in der Zombievariante zu Cosplayen. Die Reaktionen waren großartig und ich hatte wirklich Spaß an der Sache. Sogar Jeffrey Dean Morgan reagierte auf der Walker Stalker Convention in Mannheim auf mein Cosplay mit einem „F**k off“.

© Dominik Kiefer | Das erste Mal als Zombie Negan auf einer Convention

Zombies, Tattoos und ganz viel Latex

Das könnte wohl auch der Titel von einem schlechten Horror-Splatter Film sein. Aber tatsächlich stellten mich meine „privaten Pläne“ vor eine Herausforderung, denn 2018 konnte ich die Wunden auf meinem Arm noch direkt modellieren. Das war zwar Zeitaufwendig, hat aber auch Spaß gemacht. 2019 fing ich jedoch an, mir ausgerechnet meinen linken Arm tätowieren zu lassen (übrigens sieht man auch hier meinen Nerdism, denn ich habe einige Marvel-Charaktere auf meinem Arm versammelt). Also musste eine Alternative her.
Ich besorgte mir einen Body, um darauf die Wunden zu modellieren. Ob das funktionierte, wusste ich vorher ehrlich gesagt auch nicht.

Ich begann also damit, den kompletten Arm mit viel Latex und Kosmetiktüchern zu verkleiden, um ihn runzelig aussehen zu lassen. Anschließend modellierte ich auf dem Arm die Wunden mit Modellage-Latex. Für das Innere der Wunden nutzte ich unter anderem Haferflocken, Reis und auch Fäden, um ihnen Tiefe und einen ekligen 3D-Look zu verleihen.

Die Haut eines Zombies ist nicht gerade die eines Babys.

Wunden müssen eklig aussehen, um abzuschrecken. Wer schön sein will, sollte keinen Zombie cosplayen.

Eine Menge graues, rotes, schwarzes und hautfarbenes Make Up, sowie circa ein Liter Kunstblut und etwa 20 Arbeitsstunden waren nötig, um den Arm fertigzustellen.
Doch der Arm alleine reichte mir nicht, deshalb entschloss ich mich dazu einen weiteren kleinen Hingucker einzubauen. Eine Schere, die in meinem Bauch steckte. Dazu nutzte ich natürlich nur die Griffe der Schere und platzierte sie am Bauch des Bodys.

Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für kleine Kinder nicht!

Durch den Body reduzierte ich meine morgendliche Schminkzeit von 3-4 Stunden auf circa 1-2 Stunden, da lediglich mein Gesicht geschminkt werden musste. Zugegeben, Zombie Negan macht mir wirklich viel Spaß… Warum? Dazu will ich euch gerne noch mehr erzählen, aber erst in meinem nächsten Beitrag.

Zombie Negan kann dich auch in deiner Küche fressen!

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