Pokémon Sword/Shield: Erweiterungspass

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Die Jagd geht weiter: Seit kurzem ist auch die zweite Erweiterung für das jüngste Pokémon-Abenteuer verfügbar. Wir haben uns beide Teile noch einmal für euch vorgenommen.

Erweiterter Content für eine Pokémon-Edition ist erstmal kein neues Konzept. In der Vergangenheit mussten wir jedoch ein neues Spiel in einer bekannten Region (z. B. die Yellow Edition oder UltraSun) erwerben. In der aktuellen Generation setzt Nintendo hingegen auf die inzwischen geläufige DLC-Variante. Mit The Isle Of Armor und The Crown Tundra wurden dieses Jahr die Fans eines vollständigen PokéDex zurück nach Galar gelockt. Ob der Trip sich lohnt, schauen wir uns nun genauer an.

WAS GIBT’S NEUES?

Die beiden DLCs sind insgesamt recht zeitfüllend ausgestattet: Neue Story-Lines, Add-Ons für den PokéDex und Sammelquests wäre die kürzeste Zusammenfassung der neuen Inhalte. Für einen besseren Überblick haben wir die genaue Betrachtung nach DLCs unterteilt:

©Nintendo | The Isle of Armor promo-artwork

THE ISLE OF ARMOR

Ende Juni erschien der erste DLC, passend zur Ferienzeit. Gerade da Urlaubsreisen dieses Jahr nicht unbedingt die beste Idee waren, konnten so zumindest Pokémon-Fans der Abenteuerlust frönen. Und was könnte abenteuerlicher sein als ein Zugticket zu einer bisher unbekannten Insel zu bekommen?

Auf der Titelgebenden Insel angekommen stolpert ihr direkt über ein merkwürdiges Pokémon, dass euch zuvor in der Galar-Region noch nicht begegnet sein dürfte:

©Nintendo | Slooooooow….poke?

Flegmons Galar-Form ist natürlich nicht der einzige Eintrag für eure PokéDex-Erweiterung: Ihr könnt es auch zur lokalen Variante von Lahmus entwickeln. Damit wären bereits 2 Einträge abgedeckt; gut gesammelt, Trainer.

Da auch das noch etwas mau klingt, bekommt die Isle of Armor über 200 Einträge die separat vom regulären Pokédex erfasst werden. Es gibt zwar Überschneidungen, aber insgesamt finden mit der ersten Erweiterung 108 weitere Pokémon aus früheren Editionen ihren Weg in die Galar-Region. Mit dem Kampfbären Dakuma und seiner Entwicklung Wulaosu kommen ausserdem noch zwei komplett neue Pokemon ins Spiel.

©Nintendo | Dakuma nimmt seine Rolle sehr ernst

Neben den Regionalvarianten für Flegmon und Lahmus wurden übrigens noch einige weitere Alternativ-Formen integriert, und zwar in der Form von Gigantamax-Entwicklungen. Bisaflor und Turtok folgen nun Gluraks Vorbild und können an den richtigen Orten ihre temporäre Sonder-Riesenform erlangen. Gleiches gilt übrigens jetzt auch für Gortrom, Liberlo und Intelleon, die finalen Entwicklungen der Galar-Starter. Zudem müsst ihr nun nicht mehr hoffen, in einem Raid auf ein Gigantamax-Pokemon zu stoßen. Auf der Insel könnt ihr sogenannte Dyna-Pilze finden, aus denen sich eine Suppe kochen lässt, um das Gigantamax-Potential in Pokémon freizuschalten. Lediglich Neuling Wulaosu erweist sich gleich zum Einstieg als wählerisch und lässt euch eine weitere Zutat suchen, da ihm die Suppe zu bitter ist.

Neben neuen Monstern trefft ihr natürlich auch neue Charaktere, wie Mustard, den Betreiber es örtlichen Dojos, und dessen Frau Honey. Doch auch ein neuer Rivale versucht euch zu übertrumpfen; wer das ist, hängt jedoch von eurer Version des Spiels ab. In der Schild-Variante stoßt ihr auf den Psycho-Trainer Avery, der Flegmon für ihre unerschütterliche Gelassenheit bewundert. Schwert-Trainer dürfen sich mit der giftigen Klara auseinandersetzen, deren Interesse an Ruhm und harter Arbeit in einem eher umgekehrt proportionalen Verhältnis stehen.

Storytechnisch steht Dakumas Entwicklung zu Wulaosu im Mittelpunkt des DLCs. Nachdem Mustard zu dem Schluss kam, dass ihr dabei behilflich sein könnt, werdet ihr damit beauftragt es zu trainieren und euch mit ihm anzufreunden. Dann shet ihr vor die Wahl, euch der Prüfung in einem der Türme der zwei Fäuste zu stellen. Dadurch  entscheidet sich, welche der beiden Formen von Wulaosu ihr erhaltet. Um sowohl den Fließenden Stil (Typ: Kampf/Wasser) als auch den Fokussierten Stil (Typ: Kampf/Dark) in eurem Pokedex zu verzeichnen, braucht ihr einen willigen Tauschpartner, da einerseits der nicht gewählt Turm verschlossen bleibt und Dakuma und Wulaosu zudem als legendäre Pokémon gelten, deren mangelnder Willen zur Reproduktion so ein bekanntes Problem für Metagamer ist.

©Nintendo | Wulaosu im fliessenden und im fokussierten Stil

Für die Anhänger von Sammelquests gibt es übrigens auch noch einen Trainer, dem seine 150 Alolah-Digdas abhanden gekommen sind. Wer sich die Mühe macht sie zu suchen und zurückzubringen, wird beim erreichen verschiedener Meilensteine regelmäßig mit Belohnungen versorgt.

 

THE CROWN TUNDRA

Im tiefsten Süden der Galar-Region verbirgt sich ein Gebiet voller Mythen und Geheimnisse; ideal für erkundungsfreudige Abenteurer. Seit Ende Oktober könnt ihr in den Zug klettern und auch dieses neue Erlebnis unter die Lupe nehmen.

Vor Ort angekommen werdet ihr direkt Zeuge eines Familienzwists, als der begeisterte Forscher Peony versucht, seine Tochter zu einer Reihe von Expeditionen zu überzeugen. Diese teilt seinen Enthusiasmus jedoch nicht, und will lieber das Dyna-Riesennest erkunden. Es kommt wie es kommen muss, und plötzlich seid ihr ihre Vertretung, um mit ihrem Vater (oder für ihn, das Basecamp muss ja auch besetzt bleiben) Legenden, mysteriöse Vögel und Ruinen zu erforschen.

Wie schon zuvor gibt es auch für diesen Bereich einen separaten Pokédex, der neben einer Reihe von Einträgen, die ihr wahrscheinlich schon habt noch einmal 119 bekannte Pokémon zurück ins Spiel. Das allein klingt schon nicht schlecht, wird aber noch durch 5 neue Monster sowie 4 weitere Regional-Varianten ergänzt.
Zum einen kann Galar-Flegmon nun seine alternative Entwicklung zu Laschoking vollziehen, noch deutlich spannender jedoch ist die Tatsache, dass zum ersten Mal nun auch legendäre Pokémon eine lokale Alternativform bekamen. Und was wäre eine bessere Auswahl als Kantos legendäres Vogeltrio?

©Nintendo | „Tweet-Tweet, Mauzi-Hugger“

Zapdos mag zwar den Weg eines Laufvogels eingeschlagen haben, dennoch behalten alle 3 Vögel Flug als 2. Typ bei. Ihr Primärtyp hat sich allerdings gewandelt, Arktos hat seine Eiseskälte durch eine psychische Komponente ersetzt, Zapdos schockt nur in erster Linie durch Kampfbereitschaft und Lavados‘ Feuer…took a dark turn (die Redaktion entschuldigt sich an dieser Stelle gelegentlich anstrengenden Humor des Autors).
Alle drei haben ausserdem eine exklusive Attacke, die ihrem neuen Typen entspricht, während sie zeitgleich an ihre ursprüngliche Form erinnert, was Easteregg-Fans eine Freude sein dürfte.

Als komplette Neuerungen für eure Sammlung erwarten euch ausserdem das Pflanze/Psycho-Pokémon Cornospa und seine potentiellen Reittiere/Fusionspartner Polaross und Phantoross. Je nachdem welches der Pferde ihr wählt, erhaltet ihr am Ende entweder das Psycho/Eis-Pokémon Coronospa (Schimmelreiter) oder die Rappenreiter-Variante mit der Klassifizierung Psycho/Geist. Ähnlich wie schon mit den unterschiedlichen Stilen von Wulaosu könnt ihr ohne einen Tauschpartner nur eine der Varianten erhalten, da ihr im Verlaufe des entsprechenden Abenteuers wählen müsst, welches der Pferde ihr beschwören wollt.

©Nintendo | Welche Wahl trefft ihr für euer Coronospa?

Apropos neue Pokemon und wählen: Das erwähnte Ruinenabenteuer lässt euch eine Reihe von Tempeln aufsuchen, in denen ihr -sobald ihr die Türen aufbekommt- mit Regice, Registeel und Regirock ein paar alte Bekannte antrefft. Das Team der Regi-Golems wurde jedoch vergrößert und ihr könnt in einem weiterem Tempel zwischen Regidrago und Regieleki wählen -auch dürft ihr wieder nur eines von beiden mitnehmen.

©Nintendo | Elektro oder Drache – welches Regi bevorzugt ihr?

Gerüchten zufolge soll diesen drei Expeditionen ein weiteres Abenteuer folgen, aber als wir Peony in einem kurzen Interview danach fragten, konnte er sich nicht erinnern, eine weitere Abenteuer-Notiz verfasst zu haben…

Begeisterten Jägern legendärer Pokemon lege ich ausserdem das Dyna-Riesennest ans Herz. Hier kämpft ihr euch durch eine Reihe von Dynamax-Pokémon, um am Ende eine der früheren Legenden herauszufordern. Anders als in den Nestern in der Wildnis gibt es hier jedoch einige Einschränkungen: Ihr dürft nicht alles was ihr fangt behalten, sondern müsst am Ende jedes Durchgangs ein Pokémon auswählen. Ausserdem tretet ihr diesmal nicht mit eurem eigenen Team an, sondern benutzt ein Leih-Pokèmon, das ihr unter Umständen zwischendurch austauschen dürft. Oh, und wer sich an die „Nicht-Mehr-Als-3-KOs“-Regel für Dynamax-Nester erinnert: Der Zähler wird zwischen den Kämpfen nicht zurückgesetzt, so dass also zumindest eine gewisse Herausforderung entsteht.

Wer beim Suchen der 150 Digdas auf der Rüstungsinsel Spaß hatte, kann sich zudem freuen: Diesmal dürft ihr 3 mal 50 Fußspuren suchen, die euch ebenfalls zu legendären Pokémon aus der Vergangenheit führen.

Und wer neben dem ganzen Abenteuergeist ein wenig den Wettbewerbsgedanken vermisst, der kann sich nach erfolgreicher Absolvierung sämtlicher Story-Elemente auf das Galarian-Star-Turnier freuen. Hier könnt ihr euch noch einmal in einem Multikampf-Turnier mit namenhaften Kontrahenten aus eurem bisherigen Abenteuer messen.

FAZIT:

Vom Spielgefühl her unterscheiden sich die beiden DLCs ein wenig, was auch an den unterschiedlichen Schwerpunkten liegen könnte. The Isle Of Armor legte in der Story thematisch einen großen Fokus auf Wachstum -die Bindung zu und Entwicklung von Dakuma stand im Mittelpunkt- während in The Crown Tundra Erkundung im Mittelpunkt stand („Hier sind ein paar Legenden, geh denen mal nach“).
Mir persönlich sagte letzteres Thema deutlich mehr zu, auch da Arktos, Zapdos und Lavados mehr zu einer klassischen Jagd einluden, worin sich auch noch einmal ihre neue Charakterisierung widerspiegelte.

Die Legendären Pokémon, welche euch am Ende des Dyna-Riesennestes begegnen können, unterscheiden sich versionsabhängig, wenn ihr die Herausforderung allerdings online spielt, könnt ihr so auch die Ziele der anderen Edition ergattern.
Alternativ könnt ihr fehlende PokèDex-Einträge auch durch eine Übertragung aus Pokèmon HOME bekommen. Zum Release von The Isle Of Armor war die Erkennung so übertragener Wesen etwas fehlerhaft und sie wurden nicht im PokéDex als gefangen erfasst, das Problem wurde allerdings zeitnah gepatcht.

©Nintendo | The Crown Tundra promo-artwork

Zwischen den beiden DLCs zu unterscheiden fühlt für mich persönlich immer ein wenig falsch an, da sie nicht einzeln erhältlich sind: Ihr könnt den Erweiterungspass erstehen und bekommt beide Erweiterungen. Trotzdem sind zwei Erweiterungspässe im Nintendo E-Shop erhältlich. Passt also beim Kauf genau auf, dass ihr den zu eurer Version des Spiels gehörigen ausgewählt habt.

Der Pokémon Schwert/Schild-Erweiterungspass ist im Nintendo E-Store für 29.99€ erhältlich.

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Story: The Isle Of Armor
Story: The Crown Tundra
Ergänzungen Zum Hauptspiel
4.1

Der Expansionpass bringt auf jeden Fall noch einige Stunden an Unterhaltung mit sich. Selbst wer bereits einen vollständigen Pokèdex auf seiner Trainerkarte vermerkt hat, kann noch über 200 weitere Pokèmon fangen oder entwickeln. Eine gewisse Unzufriedenheit mag bei Einzelnen nach wie vor aufkommen, wenn ihre Lieblinge nicht in die aktuelle Version ergänzt wurden, aber gemessen daran, dass wir bei inzwischen fast 900 verschiedenen Pokémon sind, von denen seit Generation VII auch noch manche Alternativformen besitzen, denke ich, dass man sich über mehr als 600 die für die Hardware der Switch entworfen/neu gerendert wurden doch nicht beklagen kann. Mein größter Kritikpunkt wäre der gleiche wie im Hauptspiel: Für das volle Pokémon-Erlebnis inklusive tauschen Kämpfe gegen Freunde ist als zusätzlicher Kostenpunkt eine Nintendo Switch Online-Mitgleidschaft nötig.

Über den Autoren/Über die Autorin

Erziehungs-Person, Comic-Geek, Spielkind,Serien-Junkie und Cartoon-Enthusiast aus Hamburg. In meiner Freizeit betreibe ich an professionell grenzendes professionelles Binge-watching, überanalysiere oder stopfe meinen Kopf mit fiktiven Charakterbiografien voll.

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