Nachdem auf der MagicCon verkündet wurde, dass es eine neue Horror-Convention im Oktober geben würde, kann ich nun endlich meine Con-Tagebuch-Reihe fortsetzen. Vom 20. bis 22. Oktober fand die FearCon 1 im Maritim Hotel in Bonn statt und was ich dort so erlebt habe, erfahrt ihr hier!
Tag 1
Das Programm begann offiziell um 13 Uhr. Angesichts meiner Anreise kam ich leider erst kurz vor der Opening Ceremony an, was für mich persönlich nicht allzu dramatisch war, da ich zu meiner Beschämung den größten Teil der anwesenden Stars nicht kannte. Zudem werde ich noch merken, wie merkwürdig es ist, ein Panel zu besuchen, indem man sich mit der Serie oder dem Film nicht auskennt. Wie ihr bestimmt wisst, falls ihr meine ConTagebücher kennt, fühle ich mich eher im Fantasy-Genre zuhause. Dennoch war ich gespannt darauf, was mich dieses Wochenende in Bonn erwarten würde. Ein großer Pluspunkt für diese Convention war natürlich die Location, die schon seit Jahren von dem Veranstalter verwendet wird und man sich als altbewährter Congänger mit dem Gelände bzw. Hotel auskennt.
Nun zurück zum Programm. Ich konnte gerade noch das Panel mit Akihiro Kitamura (bekannt aus IIona Sixt – The Human Centipide, Why dont you play in Hell? und Tokyo Tribe). Als ich das Panel besuchte, konnte ich leider nicht verstehen worum es ging, jedoch wirkte er sehr sympathisch mit seiner aufgeweckte japanischen Art. Danach folgte schon die Opening Ceremony. Anders als bei Fantasy-Cons war nicht Mark Ferguson sondern Claire Kramer (bekannt aus Buffy) der Master of Cermonies für dieses Wochenende. Zu meiner Überraschung ist sie wirklich ein großer Horrorfilm-Fan und hatte ein fundiertes Wissen über den Inhalt der Filme in denen die Schauspieler gearbeitet haben, aber auch über andere Horrorfilme. Dementsprechend fand ich sie für diese Convention sehr gut ausgewählt. Wie immer wurden in der Opening Ceremony zuerst die Leiter der Workshops und Vorlesungen vorgestellt.
Nun zu den Stars die anwesend waren: Akihiro Kitamura, Camden Toy (bekannt aus Buffy und The Bay), Tony Todd (Candyman, Platoon und The Crow), Alex Vincent (Chucky die Mörderpuppe), Leslie Easterbrook (bekannt aus Halloween, The Devil Rejects oder Police Academy), Ari Lehman (Freitag der 13.), Brandon Jay McLaren (bekannt aus Slasher, Falling Skies und The Killing), Patricia Quinn (bekannt als Magenta aus der Rocky Horror Show), Keith Allan (bekannt als Murphy in Z Nation), DJ Qualls (bekannt durch seine Rollen in Supernatural, Z Nation und The Man in The High Castle), Clare Kramer (Gründerin von GeekNation.com und bekannt aus Buffy – Im Bann der Dämonen), Oded Fehr (bekannt aus Die Mumie und Resident Evil), Margot Kidder (bekannt aus Sister), Michael Mundy (The Walking Dead) und als mein persönliche Highlight Joseph Morgan (Ben Hur, Alexander, The Originals).
Hierbei muss man auch erwähnen, dass der Saal bei der Eröffnungszeremonie erstaunlich Leer war. Zumindest im Vergleich zur MagicCon und RingcCon, jedoch sah die Bühne fantastisch aus. Daraufhin folgte das Panel mit Tony Todd, der auf eine beeindruckende Laufbahn als Schauspieler zurückblicken kann und erzählte von seinen Filmen und Projekten. Amüsant fand ich hierbei, dass die Moderatorin selbst ein Fan zu sein schien, viele interessante Fragen stellte und sich sehr gut mit seinen Filmen auskannte. Camden Toy crashte sogar sein Panel und fragte ihn, ob er gerne King Lear spielen würde.
Nach dem Panel machte ich mich auf den Weg zum First Jason Concert, dessen Frontman der Schauspieler Ari Lehman ist. Das Konzert war an sich gut, obwohl Metal natürlich reine Geschmackssache ist. Danach fand ein Vampirball statt. Musikalisch war er passend arrangiert und sehr viele Besucher kamen kostümiert und erstaunlicherweise waren auch viele Herren anwesend, nur leider haben davon nicht sehr viele getanzt. Ich jedoch hatte meinen Spaß, da ich als Frau auch die Männerschritte tanzen kann. Als mir und meiner Freundin zu warm wurde, machten wir uns auf den Weg zur Party in der Bar. Angesichts der wenigen Besucher, war diese dieses Mal nicht im Foyer. Auf dem Weg sind wir Camden Toy begegnet, mit dem wir gefeiert und uns einige Stunden unterhalten haben. Ich habe ihn z.B. gefragt, wie er es schafft, mit Vampirzähnen usw. vernünftig zu reden, da es mir sehr schwer viel mich mit meinen zu unterhalten. Er meinte daraufhin nur, dass man viel Übung braucht und meist im Fernsehen „Nach-synchronisiert“ wird. Natürlich haben wir uns nicht nur darüber unterhalten, über die anderen Dinge werde ich jedoch nicht schreiben. Jedoch hat es mir erneut gezeigt, dass Schauspieler einfach nur Menschen sind, wie jeder andere, die alltägliche Probleme haben genau wie ich. Das zeichnet aber auch diese Convention aus, dass es möglich ist, sich mit den Stars normal zu unterhalten, mit diesen zu trinken und zu feiern.
Tag 2
Nach einer kurzen Nacht begann der wichtigste und ereignisreichste Tag sehr früh mich. Angesichts meiner Erfahrungen mit Conventions und der Beliebtheit von Vampire Diaries, beschloss ich mich schon eine Stunde vor Beginn der Fotosession mit einer Freundin zu treffen. Die Session war überraschenderweise sehr entspannt. Obwohl wir keine besonderen Tickets hatten, waren wir relativ schnell an der Reihe. Ich war auch überrascht, dass Joseph so entspannt war und kein Problem damit hatte, dass man in anfasst. Nur aufwendige Posen waren nicht erlaubt. Danach haben wir uns den Trashfilm Chillrama angesehen, der wirklich ein Trashfeuerwerk von Adam Green war. Dieser Film hat mich definitiv auf sehr verschiedenen Ebenen verwirrt und verstört. Danach schauten wir uns das Panel mit Alex Marschall und seinen Filmen an. Er hat unter anderem Masks, Alraune und sein erfolgreicher Film Tears of Kali produziert. Hierbei hat er viele Insider-Infos über die Produktion der Filme und dessen Bedeutung erzählt. Und natürlich haben wir uns auch ausgewählte Szenen angeschaut und ich muss sagen, dass es Filme für den speziellen Geschmack sind. Wer also Filme mag, in denen sehr detailliert jemand verstümmelt wird, der ist wohl genau an der richtigen Adresse. Mir persönlich war das etwas zu heftig und ich konnte die Szenen nicht zu Ende schauen.
Ein besonderes Highlight war das „Haunted House“. Es war von innen sehr gut gemacht und ich habe mich ein paar mal echt ziemlich erschreckt, obwohl ich meistens am Lachen war. Ich durfte leider von innen keine Fotos machen, aber dafür habe ich ein Foto mit einen tollen Pennywise gemacht, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Dieser ist einem still hinterher gelaufen. Also definitiv ein großes Convention- Highlight.
Natürlich gab es wieder einer Händlerraum mit dem üblichen Kram, nur eben auf Horror bezogen. Dennoch gibt es immer wieder sehr schöne und spezielle Sachen, die man sonst nirgendwo bekommt.
Zu den Cosplayern im Vergleich zum letzten Jahr gab es erstaunlich wenige, jedoch habe ich für euch ein paar Schnappschüsse in meinen Beitrag gepackt, von denen die mir am besten gefallen haben. Besonders kreativ fand ich die weibliche Version von Pennywise.
Danach schauten wir uns die Trailer-Show an. Man fragt sich wieso man extra auf eine Con gehen muss, um sich das anzuschauen, aber ich kann nur sagen, es war wirklich sehr amüsant. Von Trailer von einem Reifen der ein Serienkiller ist, bis hin zu einem epischen Kampf zwischen Sharktopus und Whalewolf war alles dabei und die Menschen, die das zusammengestellt haben, haben es zudem extrem lustig kommentiert.
Dann begann auch schon das Panel mit Joseph Morgan und der Saal füllte sich. Joseph war sehr freundlich und humorvoll.
Im Panel konnte ich ihn sogar eine Frage stellen. Ich fragte, ob er glaubt, dass eine gewisse Szene in der 4. Staffel von The Originals eine Art Selbsttherapie für seinen Charakter in der Serie war. Und er fand die Idee sehr interessant und glaubt, dass das sein könnte und dass er es toll findet, in einer Serie zu arbeiten, wo sich Fans solche Gedanken machen. Zudem hat er von einigen Projekten erzählt, die er mit seiner Frau umsetzen will. In der letzten Staffel von The Originals wird er sogar in einer Folge Regie führen. Am Ende des Panels versuchte er in den letzten Minuten noch so viele Fragen wie möglich zu beantworten, was er auf eine sehr humorvolle Weise tat. Danach folgte das Panel mit Keith Allah, der vor allem über seine Serie Z-Nation erzählte. Im Anschluss folgte ein Panel mit Claire Kramer, die über ihre Rolle in Buffy sprach, aber auch über Rollen, die sie gerne spielen würde. Nach 30 Minuten war dann schon Tony Tode dran, der wohl weniger Lust darauf hatte Fragen zu beantworten und sich lieber mit Claire über ihre Erfahrungen in der Drama School in New York zu unterhalten und über das Essen, usw. Man hat sich so gefühlt, als würde man zwei Menschen bei einer Konversation im Park belauschen und nicht bei einem Panel auf einer Convention in Deutschland.
Darauf folgte ein weiteres persönliches Highlight nämlich „Die Musical Horror Night by ARTgerecht“. Von 3 Künstlern wurden die bekanntesten Stücke von das Phantom der Oper, Wicked, We Will Rock You, Elisabeth, Die Rocky Horror Picture Show und vieles mehr zum besten gegeben. Danach folgte schon die Con-Party, wobei ich hier noch einen Geheimtipp für alle Con-Gänger in der Zukunft habe: der Metstand von Metwabe. Man kann kostenlos alle Geschmacksrichtungen probieren und ich kann nur sagen, ich freue mich jedes Jahr darauf hier eine Flasche zu kaufen, da dieser Met einfach sehr köstlich ist. Mein Favorit ist übrigens Kirsch-Vanille. Die Con-Party war im übrigen sehr klein aber fein. Wir sind erneut Camden begegnet und haben zusammen auf der Zombie Party mit ihm und anderen Stars bis spät in die Nacht gefeiert.
Tag 3
Ich war mir nicht sicher, ob es sich lohnen würde überhaupt noch zum Closing zu kommen, jedoch wollte ich unbedingt das Panel mit Joseph und das Mit DJ Qualls, dessen Charakter ich in Supernatural fantastisch finde, nicht verpassen. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass der Schauspieler leider schon früh abreisen musste. Das Panel mit Joseph war natürlich wieder sehr amüsant, besonders als er sich nicht sicher war, ob Bonn eine Stadt ist. Auch das Panel mit Oded Fehr war amüsant. Vor allem, da er von sich behauptet hat, sehr tollpatschig zu sein und dass man das in den Bloopern von Die Mumie merkt. Und dann kam schon die Closing Ceremony. Wie immer wurde ein amüsantes Convention-Tanzvideo von Fans für Fans gemacht und die Stars wurden verabschiedet.
Das Video könnt ihr euch hier anschauen:
Fazit:
Mein Fazit von der ersten Fearcon ist zweigeteilt. Aber zunächst mal zum Positiven: Ich fand den Staff dieses Mal sehr freundlich und hatte keine Probleme. Die Menschen wirkten auch viel weniger gestresst, was wahrscheinlich daran lag, dass die Menge der Conbesucher gering war. Und ich muss zugeben, ich empfand es gar nicht so schlimm, dass „so wenige“ Menschen da waren, dadurch waren die Panels viel persönlicher und wie gesagt die Fotosessions waren nicht ganz so gehetzt wie sonst. Auch das Hotel-Feeling fand ich schön, obwohl die Location wohl, angesichts der Anzahl der Besucher, doch etwas zu groß war. Was mich auch zum negativen bringt: Zum einen muss man sagen, dafür dass es die erste Convention ist, es gar nicht mal so schlecht lief. Grund für die meisten Gäste war jedoch Joseph Morgan. Und das bringt mich zu zwei essenziellen Punkten, die wohl schief gelaufen sind: Auf der Party habe ich mitbekommen, dass über 80 Tickets nicht abgeholt wurden. Und das liegt besonders daran, dass wieder kurz vor der Convention einige Stars wie Sarah Butler oder William Sadler abgesagt haben, auf die sich natürlich viele Fans gefreut haben. Auch Jackson Rathbone (bekannt aus Twilight) hat abgesagt, obwohl dieser auf Twitter verwirrt darüber schien. Ich gehe sehr stark davon aus, dass wenn die Stars da gewesen wären, weit mehr Besucher gekommen wären. Zudem hat man von manchen Absagen kaum etwas mitbekommen, weil sie unterschwellig in einem Beitrag beigefügt wurden. Ich kann durch aus verstehen, dass man als Veranstalter nichts dafür kann, wenn ein Star absagt, aufgrund von Dreharbeiten usw. Jedoch sollte die Kommunikation über Ausfälle besser machen.
Mein zweiter Punkt wäre für den Veranstalter festzulegen, an welche Altersgruppe sich die Convention eigentlich richten will. Falls man möglichst viele Gäste und dazu auch junge Gäste anziehen möchte, müsste man mehr Schauspieler von Serien wie etwa The Walking Dead, Supernatural,Vampire Diaries, American Horror Story etc. holen. Ich in meinen jungen 20ern konnte einen tollen Schauspieler wie Tony Todd und viele andere etwas ältere Gäste gar nicht richtig wertschätzen. Zudem muss sich der Veranstalter auch bewusst sein, dass das Horror-Genre nun einmal sehr speziell ist und dass man im Vergleich zu Fantasy, wo heutzutage fast jeder Game of Thrones schaut, es eben etwas weniger „Mainstream“-Fans gibt. Ich hoffe, dass der Veranstalter von seinen Fehlern lernt und der FearCon noch eine Chance gibt, da ich wie gesagt Dinge wie „Das Haunted House“ und den Musical Abend einfach grandios fand.
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